Bremen, 02.09.2022
Am heutigen Freitag, den 02. September 2022 wurde der Ersatzbau der Flutbrücke in Borgfeld durch einen Festakt mit Redebeiträgen der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau Dr. Maike Schaefer, dem ersten stellvertretenden Bürgermeister der Gemeinde Lilienthal Marcel Habeck, dem Leiter des Ortsamts Borgfeld Karl-Heinz Bramsiepe sowie Thomas Sauer, Abteilungsleiter Brückenbau des Amts für Straßen und Verkehr (ASV), offiziell eröffnet.
Da die Brücke bereits befahren wurde, entfiel eine „klassische“ Verkehrsfreigabe. Stattdessen haben die vier Rednerinnen und Redner nach jedem Grußwort ein Puzzlestück in ein Schild eingesetzt. Dies versinnbildlicht zum einen das verbindende Element „Brücke“, zum anderen wird so das Zusammenspiel der verschiedenen Akteure beziehungsweise der jeweilige Beitrag zum Gelingen des aktuell größten stadt-bremischen Brückenbauprojekts nochmal verdeutlicht.
Senatorin Schaefer betonte zu dem Anlass, wie wichtig die Flutbrücke ist:
„Das Bauwerk verbindet Bremen und Lilienthal. Diese Brücke ist enorm wichtig für Pendlerinnen und Pendler. Aber auch Fahradfahrende profitieren sehr davon, da die Brücke die direkte Anbindung an den Jan-Reiners-Weg ist. Und nicht zuletzt hat die Straßenbahn jetzt wieder ihre eigene Brücke und kann ungehindert durch andere Verkehrsteilnehmende fahren.“
Die Brücke im Zuge der Borgfelder Allee im Ortsteil Bremen-Borgfeld wurde 1929 gebaut – ohne mit den heutigen Verkehrsströmen rechnen zu können - und hatte mittlerweile die vorgesehene Grenze der Lebensdauer von circa 80-100 Jahre erreicht. 20.000 Fahrzeuge sind früher täglich über die alte Flutbrücke gerollt. In den vergangenen Jahrzehnten haben sich die Verkehrslasten durch immer mehr und immer schwerere Fahrzeuge enorm erhöht, sodass die alte Brücke diese Last irgendwann nicht mehr tragen konnte.
Der Zustand der Brücke wurde im Rahmen von regelmäßigen Prüfungen durch die Fachabteilung des ASV immer wieder kritisch bewertet. Es gab in der Vergangenheit diverse Instandhaltungsmaßnahmen und Verstärkungen des Bauwerkes. Im Rahmen einer Nachrechnung musste allerdings die Tragfähigkeit reduziert werden; infolgedessen konnten Schwerverkehre und Kranfahrzeuge die Brücke nicht oder nur mit hohen Einschränkungen passieren. Nachdem das ASV durch eine „Objektbezogenen Schadensanalyse“ (OSA) festgestellt hat, dass ein Neubau der Brücke die wirtschaftlichste Lösung darstellt, wurde mit dem Ersatzbau des neuen sowie dem Rückbau des vorhandenen Brückenbauwerks begonnen. Dabei erfolgte der Ersatzneubau an gleicher Stelle parallel zur vorhandenen Straßenbahnbrücke.
Die neue Konstruktion der Borgfelder Flutbrücke soll ebenfalls für Dekaden dem Verkehr zwischen Li-lienthal und Bremen-Borgfeld standhalten; dafür wurde das neue Brückenbauwerk nach den neusten Lastmodellen entworfen, sodass Schwerverkehr bis 60 Tonnen dieses überqueren kann.
Weitere Details zum Projekt:
Analog zum zu ersetzenden Bauwerk wurde die neue Brücke tief gegründet. Der Unterbau besteht neben den Widerlagern aus fünf Pfeilern, die in einer Flucht mit den Pfeilern der vorhandenen Stra-ßenbahnbrücke gebaut wurden, um ein Fließen des möglichen Hochwassers auf den Borgfelder Wümmewiesen nicht einzuschränken.
Die Kosten bei diesem Projekt sind in dem vorher festgesetztem Rahmen von circa 6,5 Millionen € ge-blieben.Die Planungen für das Projekt haben 2014 mit der Erstellung erster Gutachten begonnen. Da-zu gehören Baugrundgutachten, Variantenuntersuchungen zur Brücke und Beweissicherungsverfah-ren.
Trotz der Schwierigkeiten wie Corona, Lieferengpässe und lokale Überschwemmungen der Wümme-wiesen konnte die Brücke früher eröffnet werden als zu Beginn des Projektes geplant.