In fußläufiger Entfernung zum Hauptbahnhof entsteht derzeit, als dreiteiliges architektonisch zusammenhängendes Ensemble mit einem Hotelneubau und Parkhaus, ein leistungsfähiger und moderner Fernbusterminal für Bremen: Die Realisierung des Hotels und des Parkhauses erfolgt durch die Firma Buhlmann Immobilien und ist so gut wie fertiggestellt. Nachdem die Planungen für den Neubau des Fernbusterminals und die Umgestaltungen der angrenzenden Straßenbereiche, insbesondere der Bürgermeister-Smidt-Straße, abgeschlossen sind, beginnt ab Ende November 2021 der Bau des Fernbusbahnhofs. Damit wird als 3. Bauabschnitt auch das letzte Element des Gesamtensembles Gestalt annehmen und, nach dessen Fertigstellung, zur städtebaulichen Aufwertung dieses Quartiers beitragen. Am heutigen Dienstag (30. November 2021) hat Dr. Maike Schaefer, Senatorin für Klima-schutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau gemeinsam mit dem Amt für Straßen und Verkehr sowie den Architekten Knerer und Lang den symbolischen Start für das Terminal vollzogen.
„Das Fernbusterminal ist für viele Reisende der erste oder der letzte Eindruck von Bremen und damit eine wichtige Visitenkarte unserer Stadt. Das Ergebnis wird ein moderner, flächensparender Fernbus-bahnhof mit viel Komfort und effizientem Betrieb sein. Durch die zentrale Lage in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof können wir den öffentlichen Personenfern- und Nahverkehr miteinander verbinden. So profitieren die Fahrgäste von intermodalen Reisemöglichkeiten, während die Stadt den Ansprüchen einer modernen Metropole an zukunftssichere und nachhaltige Verkehrskonzepte Rechnung trägt.“, so Senatorin Dr. Maike Schaefer.
Insgesamt elf Haltebuchten werden künftig auf einem Areal von etwa 4.500 m² für etwa 90 Busse täglich zur Verfügung stehen, die Bremen mit anderen Standorten in Deutschland und Europa verbinden. Die Haltebuchten werden in paralleler Taschenform angeordnet; so bedarf es nur weniger Schritte, um zwischen den Bussteigen zu wechseln. Eine gute und schnelle Orientierung und Übersichtlichkeit zeichnet sich auch durch die reduzierte, jedoch attraktive Möblierung aus, möglichst wenig Hindernisse sollen weder die Fahrgäste noch die Reiselenkung beeinträchtigen.
„Mit dem Fernbusterminal wollen wir die städtebauliche Entwicklung in der Bahnhofsvorstadt unter-stützen. Durch dieses neue Terminal können wir anschließend den Breitenweg als fußgänger- und fahrradfreundlichen Boulevard umgestalten. Ziel ist es, die durch breite Schneisen geteilte Bahnhof-vorstadt wieder miteinander zu verbinden, auch durch Umgestaltung der Straßenzüge Breitenweg und Bürgermeister-Smidt-Straße“, erklärt Gunnar Polzin, Abteilungsleiter Verkehr (SKUMS) und kommissarischer Leiter ASV.
Wesentliches Erkennungsmerkmal des neuen Fernbusterminals aber auch des zukünftigen Stadtbildes wird eine Dachkonstruktion, die alle 9 Bussteige überdacht und als bogenförmig gespannte filigrane Membrankonstruktion konzipiert ist. Die Bogenform orientiert sich dabei an den umliegenden denkmalgeschützten Gebäuden, wie dem Überseemuseum oder dem Bahnhof und setzt sich in den Arkadengängen des Hotels und Parkhauses fort.
Durch die transluzente Dachkonstruktion mit an Stützen installierten Beleuchtungselementen, wird eine helle und freundliche Wartefläche für alle Fahrgäste beim Ein- und Ausstieg sowie eine geschützte Gepäckverladung ermöglicht.
„Ein Ort des Ankommens und Abschieds, ein heller und freundlicher Platz unter einem transluzentem Schirm“, so die Beurteilung des Fernbusterminals durch Paul Schmelzer, Vertreter von Knerer und Lang Architekten aus Dresden, deren Entwurf des Gesamtensembles den 2018/19 ausgelobten Architekturwettbewerb gewonnen hat.
Service und Barrierefreiheit für Reisende stehen in diesem Projekt im Fokus. Um für alle Fahrgäste den bestmöglichen Service und Komfort zu bieten, sind folgende Maßnahmen vorgesehen:
• breite Bussteige mit ausreichend Platz für Rollstuhlnutzer:innen
• Sonderborde an den Bustaschen für barrierefreien höhengleichen Einstieg
• durchgängiges Blindenleitsystem mit Anbindung an den Hauptbahnhof
• barrierefreie Querung der Bürgermeister-Smidt-Straße über eine neue, sehr breite Mittelinsel
Die angrenzenden Grundstücke werden durch Umbaumaßnahmen in das Gesamtkonzept eingebunden, z.B. erhält das Fruchthofgrundstück eine neue Ausfahrt zur Bürgermeister-Smidt-Straße. Im neu geschaffenem Parkhaus finden Reisende zukünftig einen Servicebereich mit beheizten Wartezonen, barrierefreien Toiletten, Informationstafeln, Fahrkartenschalter und einem Kiosk.
Ab Frühling 2023 heißt es dann: Reisende statt Bananen auf dem ehemaligen Fruchthofgelände.
Außenperspektive des neuen Fernbusterminals, Bild: KNERER UND LANG Architekten | Atelier . Schmelzer . Weber
Senatorin Dr. Maike Schaefer bei der Eröffnungsrede des Festaktes zum Baubeginn des Fernbusterminals; Bild: ASV
Dr. Schaefer, Hr. Polzin und Hr. Schmelzer geben das Signal für den Baubeginn; Bild: ASV
Der symbolische "Spatenstich" für den Bremer Fernbusterminal erfolgt durch einen Bagger; Bild: ASV